* DEPOTFUNDE *
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Bis 2007 wurden im Zuge der Altwegforschung entlang des steirischen Traunabschnittes zwischen dem Öden- und dem Hallstätter See "37" teilweise sonderpositionierte urnenfelderzeitliche Bronzedepotfunde dokumentiert. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um die mulitkausalen Niederschläge strenger Reglements unterworfener Weg- und Passopferungen.

Als Opfer im Gebirge interpretiert die Archäologie bewusst vergrabene Ansammlungen von meist metallenen Gegenständen. Vor allem vor etwa 3000 Jahren scheint das Vergraben wertvollen Metalls eine gängige religiöse Praxis gewesen zu sein.

INTERESSANTE DEPOTS (Horte)

Brandgrabendepot

Brandgrabendepot
 
Am 22.09.2006 konnte das bisher umfangreichste Depot (Bronzehort) aus der frühen Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit)) gefunden und sichergestellt werden. Die Kleine Zeitung berichtete (Medien). Der gesamte Fundkomplex wurde in völlig ungestörter Befundlage angetroffen. Der reichhaltige Fund beinhaltete eine Vielzahl von damaligen Gebrauchsgegenständen wie Meißel, Stemmeisen, Beile, Lanzenspitzen, Sicheln, Gewandnadeln, Schmuck, Rohkupfer (Gußkuchen) sowie eine einzigartige silberne Miniatur eines Brustpanzers (wohl ein Talisman). Des weiteren wurden die Reste eines Ledersackes sichergestellt, worin die Bronzen verstaut waren.
Rabenwanddepot 1
Rabenwanddepot 1
 
   
 

Reichhaltiges Bronzedepot aus der frühen Urnenfelderzeit, bestehend aus 114 Einzelteilen. Die Bronzetasse des Typs Friedrichsruhe / Variante Velatice wurde mit der Öffnung nach unten über die restlichen Teile deponiert. Dieser Hortfund beinhaltete damalige Gebrauchsgegenstände (Sicheln, Tüllenbeil) sowie Waffen (Dolch- und Schwertklingenfragmente) Schmuck (An- hänger, Armreif, Ring), eine Menge an Gusskuchen und teilweise absichtlich deformierten Kleinteilen.

Rabenwanddepot 1
Armreifdepot

Armspangen

 
Armreifdepot aus der späten Urnenfelderzeit (späte Bronzezeit). Bestehend aus neun reich verzierten Armspangen (Schaukelreifen), die mit einem prähistorischen Zählsystem (Schlagmarken) versehen waren. Die gemäß ihrer Größe durchnummerierten Armeife waren einer sozial hoch gestellten Person individuell angepasst worden. Getragen wurden die Schmuckstücke höchstwahrscheinlich an den Oberarmen. Vermutlich handelt es sich bei dem Fundkomplex um ein Ausstattungsdepot für das Jenseits.

Schlüsseldepot

Etwa 2800 Jahre alter Schlüssel aus der Spätphase der Urnenfelderzeit. Der 41 Zentimeter lange Hakenschlüssel wurde nächst eines mächtigen Kalksteinblockes bewusst in einer Art „Sonderpositionierung“ senkrecht in die Erde gestellt. Der Schlüsseldorn war exakt von West nach Ost ausgerichtet, zwei vollständige Lappenbeile umkränzten neben zehn weiteren Kleinteilen das wertvolle Macht- bzw. Prestigeobjekt.

 
Schlüsseldepot
Schlüsseldepot
Golddrahtdepot
Einen Einblick in die professionelle Goldschmiedekunst der Spätbronzezeit vermittelt ein bemerkenswertes kleines Golddrahtdepot. Es beinhaltete kunstvoll geschmiedete Objekte, darunter auch zwei sogenannte „Lockenringe“, die als Schmuckelemente oder Spezialbarrenformen interpretiert werden können. Unter den Verzierungen finden sich unter anderem wellenförmig ausgehämmerte Partien, Torsionen, Kerbdekor sowie eine Menge feinster Goldspäne.

Golddrahtdepot
 

Golddraht

 
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